Interview mit Sarah Egger

Projekt Managerin bei Schwarz Druck

Sarah Egger ist Projektmanagerin bei Schwarz Druck und besetzt neben Ihrer eigentlichen Funktion, die sie seit über einem Jahr ausführt, eine weitere wichtige Rolle in dem Unternehmen. Wir möchten unbedingt mehr von ihren Aufgaben, ihrer Einstellung und ihrer Persönlichkeit wissen und haben sie deshalb befragt.

 

Sarah, wie lange bist du schon bei Schwarz Druck?
Seit 1. Oktober 2021.

Erzähl uns doch ein bisschen was über deinen Werdegang. Woher kommst du? Was hast du vor deiner Zeit bei Schwarz Druck gemacht?
Ich komme aus Vorarlberg. Gebürtig und bin dort aufgewachsen. Die Matura hab ich an einer Tourismusschule absolviert und bin danach erst mal gereist. Neuseeland erkundet, 8 Monate in Australien verbracht und dort wirklich eine spannende Zeit erlebt.

Was hast du in Australien gemacht?
In hab in der Nähe von Brisbane auf Farmen gearbeitet. Zäune gebaut, Bäume gefällt, bin Traktoren gefahren, auf Pferden Kühe durch die Gegend getrieben. Westernleben pur… Dann bin ich zurück, hab den Bachelor für Business und Management am Management Center in Innsbruck gemacht und jetzt studiere ich berufsbegleitend Energie- und Nachhaltungsmanagement an der FH Kufstein und schreibe dieses Jahr meine Masterarbeit.

Wow, schon jede Menge erlebt und erreicht. In welchem Bereich bist du jetzt tätig?
Im Vertriebsinnendienst im Bereich Wert- und Sicherheitsdruck.

Was gefällt dir an dem Unternehmen besonders?
Die familiäre Atmosphäre und auch die Option, sich weiterentwickeln zu können. Das wird bei Schwarz Druck wirklich stark gefördert. Gerade wenn man so jung ist wie ich. Und ich habe den Anspruch, mich ständig weiterzuentwickeln. Ich will was lernen, weil ich sehr wissbegierig bin. Wir haben jetzt hier auch die Möglichkeit, eine Weiterbildung über 14 Monate zu machen. Die Weiterbildung betrifft den Kommunikations- und Digitalisierungsbereich, was auch wahnsinnig interessant ist. Aktuell bin ich etwas hinten nach, weil ich sehr viel Tagesgeschäft für die Weihnachtszeit hab, aber das hol ich dann rein, wenn es wieder ruhiger ist. Das ist übrigens auch etwas, was mir bei Schwarz Druck so gut gefällt: Man kann so flexibel sein und sich alles so gut einteilen. Letztens habe ich in meinem privaten Umfeld über meinen Job bei Schwarz Druck gesprochen. Und während ich davon erzählte, wurde mir bewusst, wie gern ich jeden Tag dort arbeite und welcher Luxus es ist, in solch einer Situation zu sein. Ich wache morgens auf und freue mich auf den Job. Ich habe die besten Kollegen, werde immer unterstützt und kann mich einfach weiterentwickeln. Wie du merkst, komme ich aus dem Schwärmen gar nicht mehr raus (lacht).

Du strahlst auch richtig, während du erzählst. Wirklich toll zu sehen. Wenn wir die Perspektive nun auf die Kunden richten: Welchen Mehrwert haben sie als Kunde bei Schwarz Druck deiner Ansicht nach?
Wir bieten top Qualität. Wir gehen sehr stark auf unsere Kunden ein. Wir haben das gewisse Etwas. Vor allem was das Thema Nachhaltigkeit betrifft, arbeiten wir stark daran und haben diesen Wert stark im Fokus.

Wie identifizierst du dich mit Schwarz Druck?
Wir entwickeln uns immer weiter. Vor allem durch unseren neuen CSO Marco Castiglioni hat sich die Weiterentwicklung im Unternehmen festgesetzt. Er treibt die Dinge bei Schwarz Druck stark voran und das macht einfach Spaß. Das ist besonders in dieser Branche sehr wichtig, gerade was das Thema Digitalisierung betrifft. Und ich schätze diese Vorwärtsbewegung sehr. Das Unternehmen ist einfach sehr offen, auch für das, was ich hier schaffen möchte – die Nachhaltigkeit auszubauen.

Das ist schön. Denn der Ansatz ist zwar nicht neu, aber ich bin mir sicher, dass manche Firmen noch nicht mal darüber nachdenken.
Genau so ist es. Es kommt natürlich immer mehr, vor allem die großen Firmen werden vom Staat mittlerweile schon gezwungen, eine Nachhaltigkeitsberichterstattung abzugeben.
Wir sind für den Staat noch zu klein, aber trotzdem bewegen wir uns jetzt schon in diese Richtung.

Gibt es etwas, was Schwarz Druck deiner Meinung nach besser machen kann?
Es ist genau das, woran wir gerade arbeiten. Wir haben eine Strategie für die nächsten 5 Jahre entwickelt, die uns klare Ziele und Meilensteine vorgibt, die wir natürlich alle erreichen möchten. Die Strategie hat auch einen Namen: DRIVE-27. Drive-27 wird uns die nächsten 5 Jahre begleiten. Zudem bauen wir das Marketing groß auf und haben auch da ganz klare Zielsetzungen.

Welche unausgeschöpften Potenziale siehst du bei Schwarz Druck aktuell?
Nachhaltigkeit.

Wie bist denn eigentlich dazu gekommen, dich um den Bereich „Nachhaltigkeit“ zu kümmern?
Durch mein Studium Energie- und Nachhaltigkeitsmanagement und meine persönlichen Interessen. Ich stehe einfach hinter dem Thema und hab gemerkt, dass man es hier umsetzen kann.

War das schon immer dein großes Interessensgebiet?
Ich mache die Dinge einfach. Denk zwar schon darüber nach, aber große Lebensentscheidungen treffe ich tatsächlich schnell, schmerzlos, einfach. Eigentlich wollte ich arbeiten gehen und nebenbei studieren. Eine Freundin hat mich dann auf den Studiengang gebracht, weil sie von mir wusste, dass ich gerne noch den Master machen würde. Das persönliche Interesse war natürlich auch da, aber es hat sich in den letzten 2 Jahren nochmal viel stärker entwickelt. Das nachhaltige Bewusstsein und Handeln im privaten Bereich hat sich durch das Studium nochmal verstärkt.

Das ist doch auch eine gute Geschichte dahinter. Und wenn man Leidenschaft dafür entwickeln kann, wie es bei dir scheinbar der Fall ist, ist es doch toll.
Ja, auf jeden Fall.

Was zeichnet deiner Meinung nach ein nachhaltiges Unternehmen aus?
Ganz wichtig: Die Nachhaltigkeit muss gelebt werden. Nicht nur von den Mitarbeitern, sondern auch von der höheren Führungsebene. Dann vermeidet man das Thema Green Washing – zu behaupten, man sei nachhaltig, lebt es aber in Wirklichkeit gar nicht. Für mich gehören auch nicht nur die ökologischen Gesichtspunkte dazu, sondern auch die sozialen. Man muss nicht gleich riesengroße Schritte mach, aber in der Planung sollte man immer versuchen, sich zu entwickeln und das auch zu leben. Dann ist man nachhaltig.

Was konntest du bei Schwarz Druck schon umsetzen?
Dadurch, dass mein Beruf ja eigentlich im Vertriebsinnendienst aufgehängt ist, habe ich natürlich aktuell nur ein bestimmtes Zeitfenster zur Verfügung, deshalb sind es aktuell noch viele Kleinigkeiten. Weniger Müll, zum Beispiel dass die Kalender in einer anderen Form geliefert werden. Dadurch sparen wir ungefähr ein halbes Kilo an Plastikmüll. Ich achte auch darauf, dass alle das Licht und die Bildschirme ausschalten.
Was ich aber vor allem erreicht habe: Das Thema Nachhaltigkeit ist in den Vordergrund gerückt. Es ist bei jedem Schwarz Druck Mitarbeiter im Gedächtnis. Wenn es um Nachhaltigkeit geht, drehen alle ihre Köpfe zu mir. Es ist verankert. Wir haben dieses Jahr im Zuge unserer Strategie unsere Werte definiert. Nachhaltigkeit ist einer davon. Dieser Wert muss gelebt werden und das fängt bei jedem einzelnen Mitarbeiter an. Ich versuche Awareness, zu schaffen und dadurch was zu bewegen.

Aktuell werden wir von der Regierung noch nicht gezwungen, eine  Nachhaltigkeitsberichterstattung zu liefern, da wir dafür noch zu klein sind. Aber wir haben diese Stelle trotzdem eingerichtet, weil es uns wichtig ist. Wir machen es, weil wir es möchten. Meiner Meinung nach ein riesiger Erfolg.

Was planst du in den nächsten Jahren zum Thema Nachhaltigkeit?
Ich habe viele Ideen und viele Dokumente in meiner Schublade. Wenn ich im Unterricht sitze, habe ich immer ein Dokument geöffnet: „Ideen für Schwarz Druck“. Ich schreibe alles mit, was ich mir für Schwarz Druck vorstellen könnte. Viele Kleinigkeiten aber auch viele Großprojekte.
Zum Beispiel das Reduzieren der CO2- Emissionen nicht nur von unseren Druckprodukten, sondern vom ganzen Unternehmen. Das wird ein großer Optimierungsprozess werden. Auch das Thema E-Mobilität soll mehr gefördert werden. Wir kriegen zum Beispiel  noch dieses Jahr zwei E-Ladestationen. Jobrad und weitere soziale Projekte hab ich auch im Kopf, was auch eine super Sache ist. Oder auch Müllreduktionen: Ich versuche jetzt schon, die Zuschüsse unserer Druck- und Verarbeitungsmaschinen zu reduzieren.

Nachhaltigkeit ist ja eigentlich schon ein ausgelutschtes Thema. Man hört überall „Sustainability“, „Recycling“, usw. Was davon ist Green Washing?
Das ist schwer zu unterscheiden. Man wird irgendwann müde von dem Thema. Und wir müssen unseren Mitarbeitern im Unternehmen wirklich das Gefühl geben, dass das, was wir machen, nachhaltige Nachhaltigkeit im Sinne von langlebiger Nachhaltigkeit ist. Wenn wir das richtig übermitteln, steht jeder dahinter.

Natürlich sind die Pläne noch nicht das Ziel, aber der richtige Weg. Ich schreibe ja meine Masterarbeit über das Thema „Nachhaltiges Verhalten von Mitarbeitern im Unternehmen“.

Wie kommen deine Projekte beim Team an? Findest du Gehör?
Anfangs hatte ich das Gefühl, dass sich die Kollegen denken: „Ach, sie schon wieder“. Aber es stehen wirklich alle hinter mir. Ein Beispiel ist das mit den Kalendern. Jedes Jahr werden sie gerollt in einer großen Plastikverpackung geliefert. Total bescheuert, man transportiert Luft. Ich hatte jetzt die Idee, sie gefaltet zu bestellen. Das kam überall gut an. Wird nächstes Jahr gleich so umgesetzt. An der unkomplizierten Reaktion merkte ich, dass wir alle an einem Strang ziehen.

Oder auch eine nette Anekdote mit unserem Herrn Castiglioni. Er kam letztens mit einem To Go Cup an. Ich fand das nicht gut, hab ihm das auch gleich gesagt und seine Reaktion darauf: „Ok passt, dann nehme ich keinen mehr“. Fand ich echt gut.

Es wird noch ein harter Brocken, vor allem in Richtung CO2- Reduktion. Aber ich weiß, dass  wir das schaffen.

Es sind ja wahrscheinlich keine Prozessumstellungen, die unbequem oder mit sehr viel Arbeit verbunden sind, oder? Wahrscheinlich ist es vor allem nur die Umstellung?
Deswegen fangen wir langsam an. Wir erwarten nicht auf einmal alle Daten und Fakten. So ist es dann für die einzelnen Personen kein großer Mehraufwand.

Du hast dich nun schon sehr lange mit der verantwortungsvollen Aufgabe auseinandergesetzt und viel bewegt. Wenn du andere Unternehmen anschaust, die sich der Verantwortung langsam bewusster werden und sich auch nachhaltig verändern möchten: Wo könnten/sollten sie als erstes anfangen? Was lässt sich leicht umsetzen?
Ganz wichtig, Ziele zu setzen, die man erreichen kann. Kleine Schritte. Energie einsparen, Müll reduzieren, nachhaltiges Bewusstsein bei den Mitarbeitern schaffen. Langsam mit diesem Thema wachsen und umsetzen. Es ist völlig ok, wenn von den gesetzten Zielen zwei oder drei nicht erreicht werden. Aber dann sollte man sich die Frage stellen, was man beim nächsten Mal besser machen kann. Grundsätzlich sind realistische Ziele aber das A und O.

Glaubst du, dass ökologisches Engagement auch ökonomischen Erfolg erzielen kann?
Auf jeden Fall. Klar bilden die beiden Ziele oft einen Zielkonflikt. Grundsätzlich aber ja.
Die Regierung erwartet es, der Kunde, der Ansprechpartner. Wenn ich dann alles auf einen Schlag umsetzen muss, ist es ineffizient und sehr teuer. Deswegen immer wieder mein Tipp, langsam Sachen umzusetzen, die sich gegenrechnen. Wenn ein Kunde bereit ist, mehr zu zahlen für diesen CO2-Ausgleich, kommen wir in eine Situation, wo es auch wirtschaftlich sinnvoll ist. Aber vieles werden wir einfach umsetzen, weil wir es aus Überzeugung machen. Es gibt mit Sicherheit Kunden, die das schätzen und sich deshalb noch wohler fühlen bei uns. Viele wollen ja auch grüne Schritte gehen. Mit den richtigen Partnern an der Seite macht das dann einfach Spaß.

Was wünscht du dir von der Regierung an Unterstützung?
Ich wünsche mir sinnvolle Unterstützung. Förderung von Dingen, die nicht für Green Washing benutzt werden. D.h. wenn ein Unternehmen einiges an CO2 einspart durch Optimierung der Prozesse, sollte er dafür entlohnt werden. Teilweise passiert das ja schon, aber meiner Meinung nach immer noch zu wenig.

Wie begleitet dich der Umweltgedanke im privaten Umfeld?
Bei fast allem. Vor allem mein Konsumverhalten hat sich enorm verändert. Ich überdenke Konsumentscheidungen öfter, viel länger und entscheide mich dann oft gegen einen Kauf. Fast alles kaufe ich über Second Hand. Vom Kochtopf bis zur Kleidung. Auch die Ernährung hab ich umgestellt. CO2-intensive Sachen verzehre ich bewusst weniger. Jetzt haben wir die Weihnachtszeit, wo wieder viel geschenkt wird. Bei mir gilt: Zeit schenken. Ich wünsche mir Zeit. Und ich schenke im Umkehrschluss gerne Zeit. Das ist das Nachhaltigste im Leben. Das ist das, wovon man zehren kann. Diese Denkweise versuche ich auch meiner Familie weiterzugeben.

Jetzt haben wir sehr viel über deinen Werdegang, deinen Job und deiner vorbildlichen Haltung erfahren. Erzähle noch etwas über dich. Wie sieht dein perfekter Tag aus?
Gute Frage: Zeit in der Natur, mit der Familie, Freunden und gutem Essen verbringen.

Gibt es etwas in deinem Leben, was du unbedingt machen möchtest?
Sachen, die ich wirklich machen wollte, habe ich schon gemacht. Zum Beispiel die Erfahrungen in Australien kann mir keiner mehr nehmen, es war großartig. Wenn ich etwas machen will, mach ich es einfach. Ich möchte zum Beispiel Europa gerne besser kennenlernen. Leider habe ich davon noch sehr wenig gesehen. Das tolle an Europa ist, dass man so ziemlich alles mit dem Zug erreichen kann. Ich reise sehr gerne und bin sehr abenteuerlustig. Das habe ich von meinen Eltern geerbt.

Hast du noch etwas auf dem Herzen, was du der Leserschaft mit auf den Weg geben möchtest?
Jeder kann einen Beitrag dazu leisten, die Welt ein Stückchen grüner zu gestalten. Jeder kann etwas verändern. Jeder Schritt ist ein Schritt vorwärts. Und kleine Schritte können Großes bewegen.

Liebe Sarah, das war sehr inspirierend mit dir. Hat mir sehr gut gefallen. Ich wünsche dir beim Verfolgen deiner Ziele ganz viel Erfolg! Du hast die nötige Stärke und Durchsetzungskraft und ein Unternehmen, das dich und damit auch sich gerne weiterentwickelt. Genieße die Chance und das Erreichen deiner Ziele!  

 

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